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Reisetagebuch
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Das echte Café Liégeois

Echter Café Liégeois, ein großer Favorit bei Feinschmeckern!
Wir wissen jetzt, dass es sich ursprünglich um einen „Café Viennois“ handelte, doch auch dieser ist schwer zu beschreiben... denn in Wien gibt es nichts dergleichen! 
Haben Sie das gewusst?
das echte cafe liegeois in lüttich
Den Pariser Cafébetreibern gilt Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Inbegriff luxuriöser Kaffeehauskultur. Beim Publikum möchten sie Fantasien von edlen Kronleuchtern und Spiegeln an den Wänden, von echtem Savoir-Vivre, von zuvorkommenden, charmanten Kellnern im Smoking und mit Fliege wecken ... selbst wenn die Kunden eher zum Diskutieren, Lesen oder Philosophieren zu ihnen kommen, als um Kaffee zu trinken.
Ohne die Grundlage eines historischen Rezepts hat sich die inzwischen hundertjährige Tradition des „Café Viennois/Liégeois“ verselbstständigt: Für die einen ist er ein süßes, heißes Getränk mit Schlagsahne, für die anderen hingegen eine mit Sahne angereicherte, eiskalte Kaffeespezialität.

Geschichte

Mit einem deutschen Ultimatum beginnt am 2. August 1914, um 19 Uhr, für Belgien der Erste Weltkrieg. In der diplomatischen Note wird das kleine Königreich ausdrücklich aufgefordert, den deutschen Truppen für ihren Frankreich-Feldzug freien Durchmarsch zu gewähren.

Mit dem Verweis auf die Verpflichtung des Landes zur Neutralität, wie von den europäischen Großmächten bei der Londoner Konferenz 1831 und 1839 verfügt, lehnt die belgische Regierung das Ultimatum ab. Am 4. August dringen die deutschen Soldaten daraufhin gewaltsam in belgisches Gebiet ein.

Zwölf Tage lang leistet Lüttich einen erbitterten Widerstand, mit dem weder die Deutschen noch der Rest der Welt gerechnet haben. Der Aggressor sieht sich gezwungen, acht Divisionen einzusetzen, wo ursprünglich nur eine vorgesehen war. Das deutsche Heer verliert über 5.000 Soldaten und kommt nach Frankreich deutlich langsamer voran als geplant.

Die Schlacht um Lüttich brennt sich in das kollektive Gedächtnis ein. Die französische Reaktion lässt nicht lange auf sich warten: Paris begrüßt in aller Deutlichkeit den wichtigen Dienst, den die Lütticher der Grande Nation erwiesen hätten, indem sie Frankreich die nötige Zeit verschafften, seine Verteidigung zu organisieren. Schon am 7. August 1914 wird Lüttich als erster ausländischen Stadt der ranghöchste französische Orden, die „Medaille der Ehrenlegion“ verliehen.

In Paris ist die öffentliche Meinung 1914 ganz klar antideutsch eingestellt. Am 15. August werden die Straße und die U-Bahn-Haltestelle, die bis dahin die Hauptstadt des Nachbarlandes ehrten, von „Berlin“ zu „Liège“ umgetauft... und sogar deutsche Schäferhunde nennt man fortan belgisch.

Jeglicher Name, der deutsch klingt oder an den Aggressor erinnert, ist absolut verpönt. In den Pariser Cafés zählt in dieser Zeit ein Café Viennois, ein „Wiener Kaffee“, zu den populärsten Delikatessen. Doch Wien ist die Hauptstadt des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches – das an der Seite der Deutschen Krieg führt! Ein Café „boche“! Der Name erscheint plötzlich völlig undenkbar. Kurzerhand wird aus dem Café Viennois ein Café Liégeois.

So schlägt die Geburtsstunde einer gastronomischen Spezialität, die man auch heute noch bestellen kann – in Paris genauso wie in Le Havre, Marseille, SaintTropez, London, New York, Los Angeles oder auf der Insel Réunion … 

Das Rezept für echten Lütticher Kaffee

das echte caffe liegeois in cège
Zutaten (für 8 Personen):

  • 300 g frisch gemahlenen Kaffee
  • 750 ml kochendes Wasser
  • 600 g Würfelzucker
  • 1 l mit Vanille aromatisierte Milch
  • 500 ml Sahne » Schlagsahne zum Verzieren

Zubereitung:

  • Aus 300 g frisch gemahlenen Kaffeebohnen mit ¾ l kochendem Wasser wie gewohnt einen Kaffee aufbrühen.
  • Diesen Aufguss zusammen mit 600 g Würfelzucker in eine tiefe, glasierte Schüssel gießen, so dass der Zucker sich auflöst. Erkalten lassen..
  • Einen mit Vanille aromatisierten Liter Milch aufkochen und dann vollkommen erkalten lassen. Zusammen mit einem halben Liter Sahne zum Kaffee gießen.
  • Im Eisbereiter zu einer nicht ganz festen Masse gefrieren lassen.
  • In Tassen servieren. Mit Schlagsahne garnieren.

Notiz :
Dieses Rezept entspricht der Eiszubereitung von halbflüssiger Konsistenz, die der französische Meisterkoch Escoffier 1907 in seinem Guide culinaire unter der Bezeichnung „Café glacé“, „Eiskaffee“, beschrieb. Da das Gefrieren in der Eismaschine recht zeitaufwändig ist, haben manche Restaurateure das Rezept später vereinfacht: Sie begnügen sich damit, kalten, gesüßten Kaffee auf eine Kugel Eis zu gießen und mit Schlagsahne zu garnieren. Aus kommerziellen Gründen werden dem „Café Liégeois“ außerdem gerne ein paar Tropfen Schnaps einverleibt, denn alkoholische Getränke kann man bekanntlich teurer verkaufen ... Eine im Übrigen nicht minder köstliche Geschmacksvariante des Originals!
Wettbewerb Das beste Café Liégeois 2014-2018
Unter den Trägern des Labels Véritable Café Liégeois wurde, vom Tourismusverband und der Lütticher Fachhochschule für Hotelund Gaststättengewerbe und Tourismus (Ecole d‘Hôtellerie et de Tourisme), auch im vergangenen Jahr ein großer Wettbewerb ausgerichtet. Den Preis für den besten Café Liégeois 2018-2019 verlieh die Jury, unter dem Vorsitz des Chocolatiers Jean-Philippe Darcis, dem Restaurant Le Bistrot d‘En Face, das 2014 bereits die erste Auflage der Veranstaltung für sich entscheiden konnte.
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